Licht und Schatten 2021
Chiaroscuro (italienisch: „hell-dunkel“), Hell-Dunkel-Malerei, auch franz.: Clair-obscur, bezeichnet
ein in der Spätrenaissance und im Barock entwickeltes Gestaltungsmittel der Grafik und Malerei,
das sich durch starke Hell-Dunkel-Kontraste auszeichnet und sowohl der Steigerung des
Räumlichen als auch der des Ausdrucks dient. Bedeutende Vertreter sind z. B. Caravaggio und
Rembrandt van Rijn sowie ihre Nachfolger. Im Gegensatz zum sanften Sfumato Leonardos ging es
den Malern des 16. und 17. Jahrhunderts vor allem um den dramatischen Ausdruck, der sich in der
Ölmalerei durch ins Licht gerückte Sujets vor dunklem Hintergrund erreichen lässt.
Der Künstler bedient sich der Wirkung von Licht und Schatten, um Körper und Formen deutlicher
zu modellieren und in ihrer Räumlichkeit zu betonen, um dramatische Effekte zu steigern oder um
eine ausdrucksvolle Stimmung zu erzeugen. Die Nuancen in der Abstufung der Helligkeitswerte
reichen von gehöhten Partien bis zu Spitzlichtern und Schlagschatten.
Der Begriff Chiaroscuro-Effekt wird auch zur Beschreibung ähnlicher Wirkungen in Film und
Photographie verwendet. Für den Film noir gilt der „Chiaroscuro-Effekt“ als charakteristisches
Merkmal. Als gestalterisches Mittel für Einzelaufnahmen wird dieser Effekt in der Low-keyPhotographie mit Streiflicht und tiefen Schatten eingesetzt und durch eine gezielte
Unterbelichtung erreicht.